Die Wasserrute ist auch bekannt unter dem Namen “Cold Tail” (kalte Rute), “Liber Tail” (schlaffe Rute) oder Hammelschwanz. Die genaue Ursache des Krankheitsbilds ist bis heute noch nicht sicher geklärt. Eine der vermuteten Ursachen ist Überanstrengung. Besonders häufig tritt diese Erkrankung in den Sommermonaten auf. Besonders betroffen sind Sport- und Jagdhunderassen wie Retriever, Setter, Pointer, Foxhounds oder Beagle Zudem werden Rüden deutlich öfter mit dieser Krankheit diagnostiziert als Hündinnen. Prinzipiell ist aber kein Rasse davor geschützt. Das Krankheitsbild tritt sehr plötzlich nach harter Belastung, anstrengender Jagd oder intensivem Spielen oder Schwimmen im Wasser auf. Entscheidend dabei ist die Konstitution (der Trainingszustand) des Tieres. Denn gut im Training stehende Hunde sind deutlich seltener betroffen als untrainierte Hunde. Auch eine zu hoch angesetzte Rute und die Aktivität der Rute selbst, also Wedelintensität und -ausprägung, scheinen einen großen Anteil an diesem Problem zu haben.
Ursachen der Wasserrute sind z.B.
- Stauchung der Schwanzwirbelgelenke
- Entzündungen zwischen den kleinen Schwanzwirbelgelenken durch die starke Belastung
- vorübergehende Durchblutungsstörung der Muskulatur der Rute
Woran erkennen Sie die Wasserruten-Erkrankung?
- Der Rutenansatz wird horizontal vom Körper weggestreckt und die restliche Rute hängt bewegungslos herunter
- Der Rutenansatz ist geschwollen und hoch schmerzhaft
- Die Hunde laufen vor ihrer eigenen Rute davon
- Sie zeigen Unruhe, wissen nicht wie sie sich ablegen oder setzten sollen
- In extremen Fällen zeigen die Hunde Schwierigkeiten beim Kot- und Urinabsatz
- Durch Unsicherheit und Schmerzen zeigen einige Hunde sogar Verhaltensauffälligkeiten in Form von Aggressivität
Behandlungsmöglichkeiten:
Hunde, die an einer Wasserrute erkrankt sind, sollten sofort mit einem entzündungshemmenden Schmerzmittel (NSAID= Rimadyl, Metacam, Cimalgex…) behandelt werden. Wärmebehandlung am Rutenansatz, um die überanspruchte Muskulatur zu lockern, gibt den Hunden sichtliche Erleichterung. Des weiteren sind physikalische Behandlungsmethoden wie Lasertherapie und Elektrotherapie für den Patienten wohltuend und fördern zusätzlich den Heilungsverlauf mit begleitender detonisierender (entspannender) Massage. Wichtig für den Besitzer ist, die Hunde bis zur Abheilung zu schonen. Die Erkrankung der Wasserrute ist hoch schmerzhaft für den Patienten, lässt sich jedoch bei sofortiger Behandlung schnell zur Ausheilung bringen. Nur in sehr seltenen Fällen bleibt eine abnorme Rutenhaltung bestehen.
Vorbeugend:
„Warm-up and cool-down“- ist eine wichtige und gute vorbeugende Maßnahme, um die Hunde zu schützen, und ist besonders wichtig für sportlich geführte Hunde wie Diensthunde, jagdlich geführte Hunde und Sporthunde, die auf Turnieren vorgestellt werden. Lassen Sie die Hunde, egal ob bei warmen oder kaltem Wetter, nicht übermäßig im Wasser toben und schwimmen. Gerade die Retriever, aber auch andere Rassen, die Wasser lieben, neigen dazu sich zu überanstrengen. Bieten Sie den Hunden Pausen und trocknen Sie sie gut ab. Nasse Hunde sollten immer in Bewegung gehalten werden und sich nicht zur Pause ablegen.